Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzender
Heinrich Bedford-Strohm hielt die Festpredigt
anlässlich von "350 Jahre Dreifaltigkeitskirche"
Hain - Die Dreifaltigkeitskirche in Hain hat ihr 350. Jubiläum gefeiert. Höhepunkt des Fests war der Besuch des Landesbischofs und Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. "Wir alle dürfen in der Liebe Gottes baden, um für dieses Leben gestärkt zu werden", erklärte Bedford-Strohm beim Festgottesdienst.
Dadurch erfahre man, dass man sich vor nichts und vor niemandem fürchten müsse.
Der Apostel Jakobus zeige, dass sich die Aufforderung, seinen Nächsten zu lieben, einfach anhört, sagte Bedford-Strohm. Aber auch, dass es schwer sei, dies zu leben. Der Apostel sage, dass man eine Haltung entwickeln solle. Er verwende ein altes Wort: Sünde. Dieses werde oft missverstanden. Dabei meine "Sünde" zunächst gar nichts Moralisches, sagte Bedford-Strohm: "Sünde benennt das, was uns von Gott abhält. Was uns von der wahren Liebe, dem wahren Leben trennt."
Seit 350 Jahren fänden Menschen in der Hainer Kirche Trost und neue Kraft, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Manche würden dieses wunderschöne Gebäude auch "das Wohnzimmer Gottes" nennen. "Das Geschenk Gottes an uns ist seine alles heilende und alles verzeihende Liebe", betonte Bedford-Strom. "Diese Liebe, die er uns Menschen unerschöpflich anbietet."
Für Pfarrer Reinhold König wurde mit dem Besuch des EKD-Ratsvorsitzenden ein Wunder Wirklichkeit. Wunder bringe er immer mit Gott in Verbindung. Vielleicht habe es ja daran gelegen, dass "Hain" im Vornamen des Landesbischofs "Heinrich" vorkomme, scherzte der Pfarrer.
Zum Festgottesdienst hieß er zahlreiche frühere Pfarrer und deren Frauen in Hain willkommen. Das Jubiläum zeige, wie großartig es sei, wenn sich alle einbringen. Die Bewohner von Burkersdorf und Hain, von Tiefenklein und Weides, des Marktes Küps, aus dem ganzen Kreis Kronach hätten mitgeholfen. "In einer Zeit, in der das Gemeinwohl immer mehr vernachlässigt wird zeigen wir, es geht auch anders", freute sich König. "Seit 350 Jahren steht unsere Kirche in Hain, ist ein Garant für seelische Stabilität."
350 Jahre hätten Menschen ihre Sorgen, ihr Leid und ihre Freude in diese Kirche getragen, sagte die stellvertretende Vertrauensfrau Sabine Siegelin: "Und sie hat alles ausgehalten." Öfters sei die Zukunft des Hainer Kirchleins bedroht gewesen. Einmal war die Pfarrstelle sogar 47 Jahre lang verwaist. "Aber es ging immer weiter", betonte Sabine Siegelin. "Das hoffen wir auch für die Zukunft."
Dekanin Dorothea Richter sprach in Zusammenhang mit der Geschichte des Gotteshauses ebenfalls von einem "wechselhaften Auf und Ab". Landrat Klaus Löffler wertete es als "starkes Zeichen für den ländlichen Raum", dass der EKD-Ratsvorsitzende in den Landkreis Kronach kam. "Für unseren Marktflecken ist es schon etwas Besonderes, eine große Ehre und Freude, den obersten Geistlichen und Würdenträger der evangelischen Kirche in Deutschland hier in Hain begrüßen zu dürfen", sagte der Küpser Bürgermeister Bernd Rebhan.
Offiziell überreicht wurde die vom letzten Hainer Lehrer Dieter Baer maßgeblich erstellte Chronik. Schon vor 50 Jahren war Baer an der Chronik zum 300. Jubiläum der Hainer Kirche beteiligt.
An der musikalischen Umrahmung des Gottesdienstes wirkten mit:
der Dekanatsbezirksposaunenchor (Leitung Andreas Thiel),
der Posaunenchor (Leitung Sebastian Krügel),
der Singkreis (Leitung Manuela Ruf)
und Claudia Weid an der Orgel.
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Text und Bilder: Rainer Glissnik